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Prokrastinierst du? Verschiebst du alles auf später…

Frauen in der Selbständigkeit können auch von Prokrastination betroffen sein.

Prokrastination, oder umgangssprachlich auch als „Aufschieberitis“ bekannt, ist ein weit verbreitetes Phänomen, das viele von uns kennen. Der Begriff stammt vom lateinischen „procrastinare“, was „auf morgen verschieben“ bedeutet. Im Kern geht es darum, Aufgaben oder Entscheidungen bewusst zu verzögern, obwohl wir wissen, dass sie wichtig oder dringend sind.

Warum tun wir das? 

Die Gründe für Prokrastination sind vielfältig und können von Person zu Person variieren. Manchmal fühlen wir uns überfordert von der Komplexität einer Aufgabe und schieben sie deshalb vor uns her. In anderen Fällen fehlt die Motivation oder wir haben Angst vor dem Versagen, was uns davon abhält, anzufangen. Manchmal sind wir auch einfach von anderen Dingen abgelenkt, sei es durch soziale Medien, Unterhaltung oder andere Verpflichtungen. Nicht zuletzt spielt auch die Angst, nicht gut genug zu sein, eine wichtige Rolle und kann uns daran hindern, anzufangen.

Prokrastination kann kurzfristig dazu führen, dass wir uns erleichtert fühlen, da wir uns vor unbequemen Aufgaben drücken. Langfristig kann es jedoch ernsthafte negative Auswirkungen haben. Es kann zu Stress, Angstzuständen und Schuldgefühlen führen, wenn wir uns bewusst sind, dass wir unsere Verpflichtungen vernachlässigen. Darüber hinaus kann Prokrastination unsere Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, unsere Beziehungen belasten und unser Selbstvertrauen untergraben.

Für Selbstständige und Unternehmerinnen kann Prokrastination besonders problematisch sein, da sie oft ihre eigene Zeit und ihren eigenen Ziele nachgehen und leistungsfähig sein müssen. Das Aufschieben wichtiger geschäftlicher Entscheidungen, Aufgaben und Tätigkeiten kann das Wachstum ihres Unternehmens, ihrer Selbstständigkeit behindern und langfristig ihren Erfolg gefährden. Es können dadurch auch wirtschaftliche Probleme entstehen.

Die Auswirkungen von Prokrastination und mögliche zugrunde liegende Probleme

Die Auswirkungen von Prokrastination können weitreichend sein und auf tieferliegende Probleme hinweisen. Chronisches Aufschieben kann ein Hinweis auf eine zugrunde liegende Depression oder Angststörungen sein. In solchen Fällen werden selbst „normale“ Alltagsaufgaben häufig verschoben, da sie überfordernt erscheinen. 

Für Personen, die unter Depressionen oder Angststörungen leiden, kann das Aufschieben von Aufgaben eine Möglichkeit sein, mit den Symptomen umzugehen. Die Überwindung von Prokrastination erfordert oft mehr als nur Willenskraft und gute Zeitmanagementfähigkeiten.

Wenn man feststellst, dass Prokrastination ein chronisches Problem ist und das Leben stark beeinträchtigt, könnte es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Gespräch mit einem Therapeuten oder Psychiater kann helfen, die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und angemessene Behandlungsmöglichkeiten zu finden.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Prokrastination nicht einfach Faulheit ist, sondern oft ein Symptom für tieferliegende psychische Gesundheitsprobleme sein kann. Indem wir diese Zusammenhänge erkennen und entsprechend handeln, können wir nicht nur unsere Produktivität steigern, sondern auch unser allgemeines Wohlbefinden verbessern.

Wie kann man Prokrastination überwinden?

  1. Selbstreflexion: Der erste Schritt zur Überwindung von Prokrastination ist die Selbstreflexion. Frage dich selbst, warum du bestimmte Aufgaben aufschiebst. Bist du überfordert? Fehlt dir die Motivation? Oder sind es Ablenkungen, die dich davon abhalten? Indem du die Gründe für dein Verhalten verstehst, kannst du besser daran arbeiten, es zu ändern.
  2. Setze klare Ziele: Wenn wir nicht genau wissen, was von uns erwartet wird, neigen wir dazu, die Aufgabe aufzuschieben. Setze dir daher klare und spezifische Ziele, die du erreichen möchtest. Das kann helfen, deine Motivation zu steigern und dir einen klaren Fahrplan zu geben.
  3. Teile Aufgaben in kleinere Schritte auf: Große Projekte können überfordert erscheinen und dazu führen, dass du sie aufschiebst. Teile sie in kleinere, überschaubare Schritte auf, damit sie weniger entmutigend wirken. Das macht es einfacher, anzufangen und dranzubleiben.
  4. Finde deine produktivste Zeit: Jeder von uns hat eine bestimmte Tageszeit, zu der er am produktivsten ist. Identifiziere deine und plane deine wichtigsten Aufgaben für diese Zeit. So kannst du sicherstellen, dass du deine Energie effektiv nutzt und deine Aufgaben schneller erledigst.
  5. Eliminiere Ablenkungen: Ablenkungen sind einer der Hauptgründe, warum wir prokrastinieren. Handy, soziale Medien, nicht wichtige Aufgaben – all diese Dinge können unsere Aufmerksamkeit ablenken und uns davon abhalten, unsere Aufgaben zu erledigen. Versuche, Ablenkungen zu minimieren, indem du dein Handy ausschaltest oder nach anderen Möglichkeiten suchst, die dir helfen, fokussiert zu bleiben.
  6. Stärke dein Selbstvertrauen: Die Angst, nicht gut genug zu sein, kann ein entscheidender Faktor für Prokrastination sein. Arbeite aktiv daran, dein Selbstvertrauen zu stärken, indem du dich auf deine Stärken konzentrierst und dich nicht von Selbstzweifeln abhalten lässt, anzufangen.Kleine Schritte bringen einen auch weiter.
  7. Sich trauen und mutig sein: Oft ist es der Mut, der uns fehlt, um schwierige Aufgaben anzugehen. Trau dich, aus deiner Komfortzone herauszutreten und neue Herausforderungen anzunehmen. Sei mutig und vertraue darauf, dass du die Fähigkeiten und Ressourcen hast, um erfolgreich zu sein.
  8. Belohnungssystem einrichten: Belohne dich selbst, wenn du eine Aufgabe erfolgreich erledigt hast. Dies kann dazu beitragen, positive Energien zu schaffen und deine Motivation zu steigern.
  9. Arbeite an deiner Zeitplanung: Eine effektive Zeitplanung, wie zb. konzentriertes Arbeiten im Block für eine bestimmte Zeit, kann dir helfen, deine Aufgaben besser zu organisieren und zu priorisieren. Setze realistische Zeitfenster  und halte dich daran. 
  10. Suche nach Unterstützung: Manchmal ist es hilfreich, sich mit anderen auszutauschen und Unterstützung zu suchen. Das können Freunde, Familie oder auch professionelle Kollegen sein, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen.
  11. Bleibe flexibel: Es ist wichtig zu erkennen, dass es manchmal okay ist, nicht alles perfekt zu machen. Sei bereit, Pläne anzupassen und auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren, anstatt dich von ihnen entmutigen zu lassen.
  12. Vermeide den Vergleich mit anderen: Jeder hat seinen eigenen Weg und seine eigenen Herausforderungen. Vergleiche dich nicht ständig mit anderen und konzentriere dich stattdessen auf deine eigenen Fortschritte und Ziele. Kleine Schritte gehen.

Indem du deine Prokrastination überwindest und deine Ziele mit Entschlossenheit und Mut verfolgst, kannst du nicht nur dein Unternehmen erfolgreich führen, sondern auch deine eigenen Grenzen überschreiten und neue Höhen erreichen. 

Jeder Tag ist ein kleiner Neuanfang. Jeder noch so kleine Schritt kann dich ans Ziel bringen. 

Niemals aufgeben. Glaub an dich. Sei mutig!

* Wonja